Wie können wir das Risiko einer Antibiotika-Resistenz bei der Behandlung von Harnwegsinfektionen reduzieren?
Teilen Sie Tipps und Erfahrungen zur Vermeidung von Antibiotika-Resistenzen im Zusammenhang mit der Behandlung von Harnwegsinfektionen.
Harnwegsinfektionen (HWI) gehören zu den häufigsten bakteriellen Infektionen, mit denen Menschen konfrontiert sind. Jährlich werden in Deutschland Millionen von Fällen diagnostiziert, oft bei Frauen. In der Behandlung von HWI spielen Antibiotika traditionell eine entscheidende Rolle, da sie in der Lage sind, die zugrundeliegenden Bakterien schnell zu eliminieren. Allerdings hat der intensive Einsatz von Antibiotika zu einem besorgniserregenden Phänomen geführt: Antibiotika-Resistenzen.
Resistente Bakterien machen es zunehmend schwierig, HWI effektiv zu behandeln. Sie können sich ungehindert ausbreiten, was nicht nur für den individuellen Patienten, sondern für die gesamte Gesellschaft gefährlich werden kann. Experten warnen schon lange vor den Folgen und rufen dazu auf, verantwortungsvoll mit Antibiotika umzugehen. Aber wie können wir das Risiko einer Antibiotika-Resistenz bei der Behandlung von HWI wirklich reduzieren?
Eine der Schlüsselmaßnahmen ist sicherlich, den Einsatz von Antibiotika zu reduzieren und gezielter einzusetzen. > "Antibiotika sollten nur bei eindeutiger bakterieller Infektion und nach Testung der Empfindlichkeit eingesetzt werden", empfiehlt Prof. Dr. med. Hajo Grundmann, Experte für Infektionskrankheiten. "Oft reichen auch kürzere Behandlungszeiträume aus, um die Situation unter Kontrolle zu bringen."
Stattdessen rücken alternative Therapieansätze in den Fokus, wie z.B. die Nutzung von Probiotika. Diese können das gestörte Gleichgewicht der Darmflora bei HWI wiederherstellen und so das Risiko von Rückfällen senken. Auch Cranberry-Präparate haben sich als wirksam erwiesen, um erneute Harnwegsinfektionen zu verhindern. Solche Methoden können die Notwendigkeit von Antibiotika deutlich reduzieren.
Darüber hinaus ist es wichtig, die Erregerbestimmung und Resistenzanalyse konsequent durchzuführen, bevor eine Antibiotika-Therapie eingeleitet wird. So lässt sich der Wirkstoff gezielter auswählen und das Risiko von Resistenzbildung minimieren. Leider werden diese Untersuchungen in der Praxis noch nicht immer standardmäßig durchgeführt.
Auch Patienten können einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie Hygienemaßnahmen konsequent umsetzen und ihre Behandlung aktiv mit dem Arzt besprechen. > "Viele Patienten erwarten, dass Antibiotika verschrieben werden - oft auch ohne dass eine eindeutige bakterielle Infektion vorliegt", sagt Dr. med. Katrin Steinhoff, Fachärztin für Allgemeinmedizin. "Hier ist Aufklärungsarbeit wichtig, damit Patienten die Risiken von Resistenzen verstehen."
Letztendlich braucht es ein Zusammenspiel von Ärzten, Patienten und Gesundheitsbehörden, um den Teufelskreis von HWI und Antibiotika-Resistenzen zu durchbrechen. Nur so können wir langfristig die Behandlungsmöglichkeiten bei Harnwegsinfektionen sicherstellen.
Haben Sie selbst Erfahrungen mit HWI und den Herausforderungen von Antibiotika-Resistenzen gemacht? Wie könnten Ihrer Meinung nach Ärzte, Patienten und Behörden noch besser zusammenarbeiten, um dieses Problem in den Griff zu bekommen?
Veröffentlicht von Dr. Sofia Urner, überprüft von Mariana Blagojevic | 2024-Mar-29
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