Viele Menschen wissen leider zu wenig über antivirale Herpesmedikamente und deren Verwendung. Dies führt zu einer Reihe von Irrtümern, die ich in diesem Artikel aufklären möchte.
Herpes ist eine weit verbreitete Erkrankung, von der laut Schätzungen bis zu 90% der Bevölkerung betroffen sind. Die Infektion mit dem Herpes-Simplex-Virus kann zu schmerzhaften Ausbrüchen von Bläschen und Geschwüren führen, die vor allem im Gesichts- und Genitalbereich auftreten. Obwohl Herpes nicht heilbar ist, gibt es antivirale Medikamente, die den Verlauf einer Infektion positiv beeinflussen können.
Einer der verbreitetsten Irrtümer ist, dass antivirale Medikamente eine Herpes-Infektion vollständig heilen können. > "Antivirale Medikamente können Herpes-Ausbrüche zwar lindern und deren Dauer verkürzen, die Infektion an sich aber nicht dauerhaft beseitigen", erklärt Dr. Martina Schneider, Fachärztin für Dermatologie. Das Virus bleibt lebenslang im Körper und kann immer wieder zu Ausbrüchen führen.
Ein weiterer Trugschluss ist, dass antivirale Medikamente generell alle Symptome von Herpes unterdrücken. > "Die Medikamente wirken vor allem präventiv, indem sie die Vermehrung des Virus hemmen", sagt Schneider. "Bei bereits ausgebrochenen Bläschen und Geschwüren können sie den Heilungsprozess zwar beschleunigen, die Beschwerden aber nicht vollständig verhindern."
Viele Betroffene denken auch, dass antivirale Medikamente nur bei Ausbrüchen eingenommen werden müssen. Tatsächlich können diese Medikamente auch prophylaktisch eingesetzt werden, um die Häufigkeit und Schwere von Herpes-Schüben zu reduzieren. > "Insbesondere bei Patienten mit sehr häufigen Ausbrüchen kann eine dauerhafte, niedrig dosierte Einnahme sinnvoll sein", erklärt die Dermatologin.
Ein weit verbreiteter Irrtum ist außerdem, dass antivirale Medikamente bei Herpes generell gut verträglich sind. Wie bei allen Arzneimitteln können auch hier Nebenwirkungen wie Kopfschmerzen, Übelkeit oder Müdigkeit auftreten. > "Die Verträglichkeit ist sehr individuell", betont Schneider. "Patienten sollten etwaige Nebenwirkungen unbedingt mit ihrem Arzt besprechen."
Insgesamt zeigt sich, dass viele Menschen zu wenig über antivirale Herpesmedikamente und deren Einsatz wissen. Aufklärung und offener Dialog zwischen Ärzten und Patienten sind daher sehr wichtig, um Irrtümer auszuräumen und eine effektive Behandlung zu ermöglichen.
Welche Erfahrungen haben Sie selbst mit antiviralen Medikamenten gegen Herpes gemacht? Teilen Sie Ihre Perspektive gerne in den Kommentaren mit!
Veröffentlicht von Dr. Sofia Urner, überprüft von Mariana Blagojevic | 2024-Apr-16