Welche Rolle spielt die Ernährung bei der Prävention von Harnwegsinfektionen?
Diskutieren Sie den Einfluss der Ernährung auf das Risiko von Harnwegsinfektionen und teilen Sie Tipps zur Prävention.
Harnwegsinfektionen gehören zu den häufigsten Infektionserkrankungen und können für viele Menschen eine große Belastung darstellen. Während medizinische Behandlungen oft notwendig sind, gibt es auch präventive Maßnahmen, die jeder Mensch in seinem Alltag umsetzen kann - insbesondere im Bereich der Ernährung.
„Eine ausgewogene und gesunde Ernährung kann das Risiko von Harnwegsinfektionen deutlich senken", erklärt die Expertin für Ernährungsmedizin, Dr. Julia Schneider. „Bestimmte Nährstoffe und Lebensmittel haben nachweislich eine positive Wirkung auf die Gesundheit der Harnwege."
Zu den besonders wichtigen Nährstoffen gehören zum einen Vitamine wie Vitamin C und Vitamin A, die das Immunsystem stärken und Entzündungen vorbeugen können. Auch Ballaststoffe spielen eine entscheidende Rolle, da sie den Stuhlgang regulieren und so Infektionen durch Darmbakterien verhindern. Darüber hinaus gibt es Lebensmittel, die sogar direkt antibakterielle Eigenschaften aufweisen, wie zum Beispiel Cranberrys.
Gerade bei Cranberrys ist der Mechanismus gut erforscht: Die in ihnen enthaltenen Proanthocyanidine können sich an die Oberfläche von Escherichia coli-Bakterien binden und so deren Anheftung an der Blasenwand verhindern. Andere Studien zeigen, dass regelmäßiger Konsum von Cranberrys die Häufigkeit von Harnwegsinfektionen deutlich reduzieren kann.
„Neben Cranberrys gibt es noch viele andere Lebensmittel, die sich positiv auf die Harnwege auswirken können", führt Dr. Schneider weiter aus. „Dazu zählen zum Beispiel grüner Tee, Knoblauch, Zitrusfrüchte und Brokkoli."
Grüner Tee enthält sekundäre Pflanzenstoffe wie Catechine, die entzündungshemmend und antibakteriell wirken. Knoblauch wiederum produziert ätherische Öle, die Bakterien abwehren können. Zitrusfrüchte liefern neben Vitamin C auch Flavonoide, die den Körper vor oxidativem Stress schützen. Und Brokkoli ist reich an Folsäure, einem Vitamin, das die Schleimhäute stärkt.
„Entscheidend ist, dass man auf Dauer eine abwechslungsreiche und ausgewogene Ernährung mit vielen dieser Lebensmittel umsetzt", betont die Expertin. „Nur so kann man das Immunsystem langfristig unterstützen und das Risiko für Harnwegsinfektionen minimieren."
Neben der Nahrungsaufnahme spielen aber auch andere Faktoren eine Rolle, wie zum Beispiel die regelmäßige Flüssigkeitsaufnahme. Durch das Trinken von mindestens 1,5 Litern Wasser pro Tag werden Keime aus der Blase ausgespült und Infektionen vorgebeugt.
Darüber hinaus ist es wichtig, auf Verhaltensweisen zu achten, die das Risiko für Harnwegsinfektionen erhöhen können. Dazu zählen zum Beispiel mangelnde Intimhygiene, zu enge Kleidung oder auch Verstopfung.
Insgesamt zeigt sich also, dass die Ernährung ein sehr wirksames Instrument zur Prävention von Harnwegsinfektionen darstellt. Welche konkreten Lebensmittel und Verhaltensweisen haben Sie in Ihrem Alltag bereits umgesetzt, um Ihre Harnwege bestmöglich zu schützen?
Veröffentlicht von Dr. Sofia Urner, überprüft von Mariana Blagojevic | 2024-Apr-04
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