Welche langfristigen Auswirkungen können wiederholte Antibiotika-Behandlungen bei Harnwegsinfektionen haben?
Diskutieren Sie die möglichen langfristigen Folgen wiederholter Antibiotika-Behandlungen bei Harnwegsinfektionen und wie man diese vermeiden kann.
Langfristige Auswirkungen wiederholter Antibiotika-Behandlungen bei Harnwegsinfektionen
Veröffentlicht von Dr. Sofia Urner, überprüft von Mariana Blagojevic | 2024-Apr-15
Harnwegsinfektionen (HWI) gehören zu den am häufigsten auftretenden bakteriellen Infektionen, die vor allem Frauen betreffen. Die Standardbehandlung in solchen Fällen sind Antibiotika, die die Infektion in der Regel schnell und effektiv beseitigen. Allerdings kann der wiederholte Einsatz von Antibiotika problematische Folgen haben, die bei der Behandlungsplanung unbedingt berücksichtigt werden müssen.
Eine der Hauptsorgen ist die Entwicklung von Antibiotikaresistenzen. Jedes Mal, wenn Antibiotika eingenommen werden, passen sich die Bakterien an und entwickeln Resistenzen gegen die eingesetzten Wirkstoffe. Dies führt dazu, dass Infektionen immer schwerer zu behandeln sind und im Extremfall sogar lebensbedrohlich werden können.
Zudem kann die häufige Einnahme von Antibiotika auch das Mikrobiom des Körpers beeinflussen. Das Mikrobiom bezeichnet die Gesamtheit aller Mikroorganismen, die natürlicherweise in unserem Körper vorkommen und für unsere Gesundheit von entscheidender Bedeutung sind. Antibiotika töten nicht nur die Krankheitserreger ab, sondern können auch das empfindliche Gleichgewicht des Mikrobioms stören. Dies kann zu Begleiterscheinungen wie Durchfall, Candida-Infektionen oder sogar chronischen Darmerkrankungen führen.
Eine weitere Folge kann die sogenannte Dysbiose sein - ein Ungleichgewicht der Darmbakterien. Dieses Ungleichgewicht kann weitreichende Auswirkungen haben, da das Mikrobiom nicht nur für die Verdauung, sondern auch für das Immunsystem, die Stimmung und sogar das Gewicht eine entscheidende Rolle spielt.
„Je öfter Antibiotika eingenommen werden, desto größer ist die Gefahr, das empfindliche Gleichgewicht des Mikrobioms nachhaltig zu stören."
Angesichts dieser Risiken ist es wichtig, Harnwegsinfektionen möglichst effektiv und dennoch schonend zu behandeln. Hier bietet sich der Einsatz von Probiotika an, also von gesunden Darmbakterien, die das Mikrobiom stärken und stabilisieren können. Auch D-Mannose, ein Zuckerderivat, hat sich als wirksame, aber sanfte Alternative zu Antibiotika erwiesen.
Darüber hinaus ist es ratsam, die Ursachen von Harnwegsinfektionen gezielt anzugehen. Dazu gehören beispielsweise eine gute Intimhygiene, regelmäßiges Wasserlassen und die Vermeidung von Übersäuerung. In manchen Fällen können auch Verhaltensänderungen wie das Tragen loser Kleidung oder eine Anpassung der Ernährung hilfreich sein.
„Gerade bei häufig auftretenden Harnwegsinfektionen sollte man stets den langfristigen Blick auf die Gesundheit des gesamten Körpers haben."
Die richtige Balance zwischen der Behandlung akuter Beschwerden und dem Schutz des Mikrobioms ist also der Schlüssel zu einer nachhaltigen Lösung. Wie lässt sich Ihrer Meinung nach dieser Spagat am besten meistern? Welche Erfahrungen haben Sie selbst mit wiederkehrenden Harnwegsinfektionen gemacht?
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