Sind antivirale Medikamente gegen Grippe während der Stillzeit für das Baby sicher?
Veröffentlicht von Dr. Sofia Urner, überprüft von Mariana Blagojevic | 2024-Mar-30
Während der Grippezeit stehen viele stillende Mütter vor der Herausforderung, ihre eigene Gesundheit mit der Sicherheit ihres Babys in Einklang zu bringen. Eine der größten Fragen ist, ob antivirale Medikamente gegen Grippe für das Kind unbedenklich sind, wenn sie in dieser Phase eingenommen werden.
Grippeviren können bei Säuglingen zu schweren Komplikationen führen. Daher ist es verständlich, dass Mütter nach Möglichkeiten suchen, ihre Erkrankung schnell in den Griff zu bekommen. Allerdings müssen sie dabei die potenziellen Auswirkungen auf ihr gestilltes Kind sorgfältig abwägen.
Studien haben gezeigt, dass einige antivirale Medikamente wie Oseltamivir (Tamiflu®) und Zanamivir (Relenza®) in geringen Mengen in die Muttermilch übergehen können. Obwohl bisher keine gravierenden Nebenwirkungen bei Säuglingen beobachtet wurden, ist es wichtig, die möglichen Risiken genau zu betrachten.
"Der Übergang der Medikamente in die Muttermilch ist in der Tat gering, aber Säuglinge können aufgrund ihrer unreifen Leber und Nieren empfindlicher auf diese Substanzen reagieren", erklärt eine Expertin für Stillberatung.
Dennoch betonen Fachleute, dass der Schutz vor einer Grippeerkrankung für stillende Mütter, die selbst zur Risikogruppe gehören, überwiegen kann. Denn eine unbehandelte Grippe kann für Mutter und Kind weitaus gefährlicher sein als die vorsichtige Einnahme von antiviralen Medikamenten.
- Möglichst frühzeitig mit der Behandlung beginnen, um die Einnahmedauer zu verkürzen
- Die niedrigst mögliche Dosis des antiviralen Medikaments einnehmen
- Den Zeitpunkt der Einnahme so wählen, dass das Baby kurz danach nicht gestillt wird
- Ihr Baby genau beobachten und bei Auffälligkeiten umgehend den Kinderarzt informieren
Darüber hinaus ist es ratsam, dass Mütter ihre Impfung gegen Grippe auf den aktuellsten Stand bringen, um künftige Erkrankungen zu vermeiden.
Obwohl die Studienlage zu den Auswirkungen antiviraler Medikamente auf gestillte Babys noch relativ dünn ist, zeigen die bisherigen Erkenntnisse, dass eine vorsichtige Anwendung unter ärztlicher Aufsicht für die meisten Mutter-Kind-Paare vertretbar sein kann.
Letztendlich müssen stillende Mütter gemeinsam mit ihren Ärzten entscheiden, was für ihre individuelle Situation am besten ist. Dabei gilt es, die Vor- und Nachteile sorgfältig gegeneinander abzuwägen.
Wie sehen Sie die Situation? Haben Sie selbst Erfahrungen mit antiviralen Medikamenten in der Stillzeit gemacht? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare!