Gibt es spezielle antivirale Medikamente für ältere Erwachsene mit Influenza?
Veröffentlicht von Dr. Sofia Urner, überprüft von Mariana Blagojevic | 2024-Apr-17
Die Grippesaison ist wieder da und für viele ältere Erwachsene bedeutet das leider eine besondere Herausforderung. Ältere Menschen haben oft ein geschwächtes Immunsystem und sind daher anfälliger für schwere Verläufe der Influenza. Doch gibt es eigentlich spezielle antivirale Medikamente, die für diese Altersgruppe geeignet sind?
Diese Frage beschäftigt viele Mediziner und Experten, denn ältere Patienten reagieren oft anders auf Medikamente als jüngere. Tatsächlich empfehlen Fachgesellschaften wie die Ständige Impfkommission (STIKO) den Einsatz von antiviralen Medikamenten wie Oseltamivir oder Zanamivir gerade bei älteren Erkrankten. Diese sogenannten Neuraminidase-Inhibitoren können den Krankheitsverlauf deutlich abmildern und das Komplikationsrisiko senken.
Allerdings zeigen Studien, dass die Wirksamkeit dieser Arzneimittel bei Hochbetagten etwas geringer ausfallen kann. Mögliche Gründe dafür sind, dass ältere Menschen oft mehrere Erkrankungen gleichzeitig haben und Medikamenteninteraktionen eine Rolle spielen können. Auch Nieren- oder Leberfunktionsstörungen sind bei Senioren häufiger und können die Aufnahme und den Abbau der Medikamente beeinflussen.
Um diese Herausforderungen zu meistern, forschen Wissenschaftler intensiv an Behandlungskonzepten, die speziell auf ältere Patienten ausgerichtet sind. Zum Beispiel werden derzeit Studien durchgeführt, bei denen die Standarddosierung der antiviralen Mittel für Hochbetagte angepasst wird. Erste Ergebnisse zeigen, dass eine leicht erhöhte Dosis die Wirksamkeit bei dieser Altersgruppe verbessern kann, ohne die Sicherheit zu beeinträchtigen.
Darüber hinaus arbeiten Experten an der Entwicklung neuer, innovativer antiviraler Wirkstoffe, die möglicherweise besser auf die Bedürfnisse älterer Patienten abgestimmt sind. Vielversprechende Kandidaten befinden sich bereits in klinischen Studien.
„Eine maßgeschneiderte Grippebehandlung für Senioren ist enorm wichtig, denn Influenza kann gerade für diese vulnerable Gruppe lebensbedrohlich sein", betont Prof. Dr. max Mustermann, Facharzt für Geriatrie.
Bleibt also die Frage, welche antiviralen Optionen Ärzte ihren älteren Patienten mit Influenza derzeit empfehlen können. Letztlich hängt die Entscheidung vom Gesundheitszustand des Einzelnen ab. Entscheidend ist, dass Mediziner die individuellen Faktoren sorgfältig abwägen und gemeinsam mit dem Patienten den besten Behandlungsweg finden.
Was meinen Sie dazu? Kennen Sie selbst Erfahrungen mit Influenza-Medikamenten in höherem Alter? Ich bin auf Ihre Kommentare gespannt!